Umfrage: Zweifel am Vorgehen Israels im Gaza-Streifen wachsen

Köln (epd). In Deutschland wachsen die Zweifel an der Angemessenheit der militärischen Reaktion Israels auf den Terrorangriff der islamistischen Hamas. Laut einer Umfrage für den ARD-Deutschland-Trend geht das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Streifen mittlerweile jedem zweiten Befragten (50 Prozent) zu weit, wie der WDR in Köln am Donnerstag mitteilte. Das bedeutet einen Anstieg von neun Prozentpunkten gegenüber dem November 2023.

28 Prozent hielten das Vorgehen Israels für angemessen (minus 7 Punkte). 5 Prozent der Befragten meinten, die militärische Reaktion gehe nicht weit genug (minus 3 Punkte).

Prioritär ist aus Sicht der Befragten eine größtmögliche Schonung der Zivilisten. 23 Prozent (minus 2 Punkte) vertraten die Ansicht, dass die israelischen Militäraktionen gegen die Hamas auch dann gerechtfertigt seien, wenn davon die palästinensische Zivilbevölkerung betroffen sei. Eine Mehrheit von 61 Prozent hielt solche Angriffe dagegen für nicht gerechtfertigt.

Von einer Verantwortung für die aktuelle Lage der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen sprechen die Deutschen weiterhin keine der Konfliktparteien frei. Rund drei Viertel der Wahlberechtigten sahen die Terrororganisation Hamas voll und ganz (39 Prozent) oder eher (34 Prozent) in der Verantwortung für die aktuelle Entwicklung. Mit 62 Prozent wies eine wachsende Zahl der Befragten (plus 5 Punkte) aber auch Israel eine Verantwortung für die Lage zu.

Für die repräsentative Umfrage hatte Infratest dimap 1.288 Wahlberechtigte von Montag bis Mittwoch dieser Woche per Telefon oder online interviewt.