Nordkirchen-Synode beschließt Friedenspapier

Lübeck-Travemünde (epd). Mit einem Grundsatzpapier „Reden über Frieden“ will sich die evangelische Nordkirche den komplexen konkreten Fragen der Friedenspolitik stellen. Die Nordkirche bemühe sich dabei „um die Haltung einer Lernenden“, heißt es in dem Papier, das am Sonnabend in Lübeck-Travemünde von der Landessynode (Kirchenparlament) nach langer Debatte beschlossen wurde. Sie versteht sich als Mahnerin gegen eine „vordergründige Logik angeblicher Alternativlosigkeit“ und der „Macht des Faktischen“. Das Engagement für Frieden brauche einen langen Atem.

Zu einer umfassenden Friedensarbeit gehöre auch, innerhalb der Nordkirche die Verschiedenheit von Positionen auszuhalten und im Dialog zu bleiben, heißt es in dem Papier. Diese Binnensicht sei mitunter viel anstrengender und auch anspruchsvoller als die Beschäftigung mit Handelnden außerhalb der Kirche, sagte Pastor Friedemann Magaard (Husum), Vorsitzender des federführenden Ausschusses. „Wer begegnet schon gern den blinden Flecken?“

Für die Friedensarbeit sollen einzelne Handlungsfelder der Nordkirche gestärkt werden. Dazu gehören unter anderem die Erinnerungskultur, Friedenstage und Ökumenische Partnerschaften. Die Folgen von kolonialer Missionsgeschichte müssten aufgearbeitet und kulturelle Vielfalt als Bereicherung gesehen werden. Auch der Kampf gegen Rassismus diene dem Frieden.