Käßmann predigt bei Leipziger Friedensgebet

Dresden (epd). Die evangelische Theologin Margot Käßmann wird am 16. Oktober beim montäglichen Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche erwartet. Sie werde dort zum Thema „Frieden und Krieg“ sprechen, teilte die Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“ am Montag als Mitveranstalter mit. Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) würdigte die Leipziger Nikolaikirche in diesem Zusammenhang als „internationales Symbol für den gewaltlosen Widerstand und für den biblischen Ruf 'Schwerter zu Pflugscharen'“.

Gerade in einer Zeit, in der überall zu den Waffen gerufen werde, freue sie sich über die Einladung, an diesem zentralen Ort der friedlichen Revolution von 1989 zu predigen, erklärte Käßmann. Das Friedensgebet am 16. Oktober wird von der Initiative „Leipzig bleibt friedlich!“ gestaltet.

Der Vorsitzende der Initiative, Lutz Mükke, betonte: „Wir wollen Leipzig zu einem internationalen Weltfriedensort entwickeln“. Aus Leipzig solle „der Ruf des Friedens in die Welt schallen, der Ruf nach Diplomatie und nach Deeskalation“. Käßmann fordert diplomatische Bemühungen Deutschlands für ein Ende des Ukraine-Kriegs.

„Leipzig bleibt friedlich!“ hatte sich nach eigenen Angaben 2019 gegründet, um eine öffentliche Diskussion über die geplante Ansiedlung eines Flottenzentrums für Militärhubschrauber am Flughafen Leipzig/Halle anzuregen.

Die Leipziger Friedensgebete finden seit 1982 regelmäßig statt. Sie waren Ausgangspunkt für Demonstrationen im Herbst 1989. Damals gingen am 9. Oktober in Leipzig nach dem montäglichen Friedensgebet rund 70.000 Menschen für Demokratie auf die Straße.