Deutschland übernimmt in Mali Kommando über EU-Ausbildungsmission

Berlin (epd). Die Bundeswehr hat im westafrikanischen Mali das Kommando über die EU-Ausbildungsmission (EUTM) für die kommenden acht Monate übernommen. Bis zu 350 deutsche Soldaten bilden in dem Krisenland malische Streitkräfte aus, wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Montag in Berlin sagte. Ziel des Einsatzes ist es, der Regierung in Bamako dabei zu helfen, Sicherheit und Stabilität wiederherzustellen.   

Das westafrikanische Land geriet im Jahr 2012 mit einem Putsch und dem Aufstand bewaffneter Gruppen in eine schwere Krise. Islamistische Gruppen besetzten den Norden des Landes, Anfang 2013 griffen französische Truppen ein und drängten die Islamisten zurück. Doch immer wieder kommt es zu Kämpfen und Anschlägen durch islamistische Terroristen. Gerade die weiten und dünn besiedelten Gebirgs- und Wüstenregionen im Norden von Mali bieten viele Rückzugsräume für Terroristen.

In Mali ist die Bundeswehr Teil eines weiteren Einsatzes (Minusma), der als der derzeit gefährlichste für deutsche Soldaten gilt: Dabei beteiligen sich bis zu 1.100 Deutsche an der UN-Friedenstruppe. Mehr als 10.000 Blauhelm-Soldaten aus über 20 Ländern sind dort im Einsatz. Deutschland ist seit 2013 militärisch vor Ort. Im Juli 2017 kamen zwei Bundeswehr-Soldaten beim Absturz eines Hubschraubers ums Leben.