Deutsche Friedensgesellschaft erinnert an Ulli Thiel

Stuttgart/Karlsruhe (epd). Zu seinem 10. Todestag am 10. April erinnert die Deutsche Friedensgesellschaft an den Friedensaktivisten Ulli Thiel. Er gelte als „Erfinder“ des Mottos „Frieden schaffen - ohne Waffen“ und Ideengeber der Menschenkette im Jahr 1983 von Stuttgart nach Neu-Ulm, teilte der Landesverband Baden-Württemberg der „Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen“ (DFG-VK) am Montag in Stuttgart mit.

Thiel sei Anfang der 1960er-Jahre einer der frühen Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistenden gewesen und habe seine Erfahrungen anschließend vielfältig weitergegeben. Er habe sich im Bundesvorstand der DFG-VK intensiv für die Abschaffung der mündlichen Prüfungsverfahren eingesetzt. Auch in seinem Beruf als Sonderschullehrer für sprach- und hörgeschädigte Kinder und Jugendliche in Karlsruhe habe er für die Friedenserziehung gewirkt. Sein großes Vorbild im Einsatz für Gewaltlosigkeit sei der amerikanische Baptistenpastor Martin Luther King gewesen.

Die Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm am 22. Oktober 1983 gegen die atomare Aufrüstung mit mehr als 400.000 Teilnehmern gilt bis heute als die größte Aktion der deutschen Friedensbewegung.

Die DFG-VK hat ihren 2019 begründeten Friedenspreis für Schülerinnen und Schüler nach Ulli Thiel benannt. Er wird seither jährlich verliehen, fünf weitere Organisationen haben sich angeschlossen. Am 21. Juni findet in Karlsruhe die 5. Preisverleihung statt.