Bovenschulte: Einsatz für den Frieden in schwierigen Zeiten wichtig

Bremen (epd). Vertreter aus acht Religionen haben am Sonntag in Bremen gemeinsam für den Frieden gebetet. Erstmals wurde dabei das traditionell zum Jahresbeginn stattfindende Gebet virtuell übertragen und nicht wie sonst üblich in der Oberen Rathaushalle der Hansestadt veranstaltet. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sprach in einem Grußwort von einem "machtvollen Zeichen auch in schwierigen Zeiten". "Der Einsatz für den Frieden und das Miteinander ist dann besonders wichtig, wenn die Zeiten schwierig sind", betonte er.

Beteiligt waren Vertreterinnen und Vertreter von Jesiden, Aleviten, Bahai, Buddhisten, Christen, Hinduisten, Muslime und Juden, die sich angesichts der Corona-Pandemie per Video zugeschaltet hatten. Das "Friedensgebet der Religionen" gibt es in Bremen seit dem Jahr 2000. Den Organisatoren geht es vor allem darum, dass sich Menschen unterschiedlichen Glaubens respektvoll begegnen.

Bovenschulte sagte, das Recht auf Religionsfreiheit stehe weltweit zunehmend unter Druck. Auch die Demokratie sei in vielen Ländern gefährdet. Das beides miteinander einhergehe, sei kein Zufall. "Es gibt keine Demokratie ohne Religionsfreiheit, ist die Religionsfreiheit in Gefahr, sind auch die Menschenrechte in Gefahr." 

Der Bürgermeister warnte zugleich vor den Gefahren einer fundamentalistisch motivierten Instrumentalisierung von Religionen. Sie habe sich in den jüngsten Anschlägen in Paris, Nizza oder Dresden gezeigt. "Diese Anschläge zielen auf Orte der Freiheit, der Pluralität und der Toleranz." Internet und soziale Medien beförderten die Verbreitung von Hass und Hetze, mahnte er. In Zeiten der Pandemie würden noch einmal verstärkt antisemitische und islamfeindliche Verschwörungsmythen verbreitet. Umso wichtiger sei es, dass sich die Vertreter und Vertreterinnen der Religionsgemeinschaften als gemeinsames Vorbild für den Frieden und ein friedliches Miteinander einsetzten.