Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Offener Brief: Bremer Pastoren gegen bewaffnete Bundeswehr-Drohnen

Bremen (epd). In einem offenen Brief an Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sprechen sich 90 Bremer evangelische Pastorinnen und Pastoren gegen die Bewaffnung von Bundeswehr-Drohnen aus. Kritik übten die Theologen an einer ihren Angaben zufolge im Juni geplanten Abstimmung über diese Frage im Bundestag. Die Corona-Pandemie verlange viele Verschiebungen.

Kabinett billigt Mandat für Mittelmeer-Mission "Irini"

Berlin (epd). Bis zu 300 bewaffnete deutsche Soldaten sollen an der neuen europäischen Militärmission "Irini" im Mittelmeer teilnehmen. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch das Bundeswehrmandat auf den Weg. Die Aufgaben der Soldatinnen und Soldaten sind es, Stabspersonal zu stellen sowie den Seefernaufklärer P-3C Orion mit Besatzung. Das Mandat soll zunächst bis zum 30.

Ostermärsche erstmals ohne Kundgebungen auf der Straße

Dortmund (epd). Zum ersten Mal in der 60-jährigen Geschichte der Ostermarsch-Bewegung hat es in diesem Jahr keine Kundgebungen auf den Straßen gegegeben: Aktionen wurden ins Netz verlegt oder fanden privat in Gärten und auf Balkonen statt. Beim "Online-Ostermarsch Rhein-Ruhr" gab es am Montag unter anderem in Bochum-Werne einen Online-Friedensgottesdienst ohne Kirchgänger. 

Militärbischof erinnert an "Karfreitagsgefecht" in Afghanistan

Berlin/Wiesbaden (epd). Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink hat an das "Karfreitagsgefecht" der Bundeswehr in Afghanistan im Jahr 2010 erinnert. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg seien Tod, Verwundung, Sterben in einer Gefechtssituation zur Berufsrealität der Soldatinnen und Soldaten geworden, sagte Rink in Berlin.