Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Evangelische Friedensarbeit sieht Wehrpflicht-Debatte kritisch

Bonn (epd). Die evangelische Friedensarbeit hat in der Diskussion um die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu Besonnenheit aufgerufen. "Hier etwas über das Knie zu brechen, ist viel zu kurz gedacht", erklärte Detlev Besier, Vorstandsmitglied der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), am Freitag in Bonn.

Militärbischof Rink warnt vor "militärischer Subkultur"

Hamburg (epd). Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink hat den Vorstoß der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) zur Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht begrüßt. "Wir brauchen keine militärische Subkultur, sondern Bürger und Bürgerinnen in Uniform", sagte er der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". Er wünsche sich, dass eine neue Dienstpflicht gleichberechtigt auch für Frauen gilt.

Verteidigungsministerium: Drohnenbewaffnung wurde breit diskutiert

Berlin (epd). Das Verteidigungsministerium sieht in der Debatte über eine Bewaffnung von Drohnen der Bundeswehr das Parlament am Zug. Eine "wichtige Grundlage" für die Befassung des Bundestages mit dem Ziel einer Entscheidung sei geliefert worden, teilte das Ministerium am Montag in Berlin mit. So sei in mehreren Veranstaltungen zwischen dem 11. Mai und dem 3.

Demonstranten-Zelte im militärischen Schutzbereich weiter erlaubt

Koblenz (epd). Anti-Atomwaffen-Demonstranten dürfen auch nach einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Rheinland-Pfalz im militärischen Schutzbereich des Fliegerhorsts Büchel vorübergehend Zelte aufstellen. Die sechstägige Dauermahnwache sei ohne die vorgesehenen Versorgungszelte und Toilettenanlagen nicht in der geplanten Form machbar, erklärte das Gericht am Montag in Koblenz.

Wehrbeauftragte sieht Aussetzung der Wehrpflicht als "Riesenfehler"

Berlin/Braunschweig (epd). Die neue Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), hat eine neue Debatte über die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht ausgelöst. "Ich halte es für einen Riesenfehler, dass die Wehrpflicht ausgesetzt wurde", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonnabend).

Bundesländer stimmen jüdischer Kirchliche Friedensarbeit zu

Berlin (epd). 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist der Weg für jüdische Kirchliche Friedensarbeit in der Bundeswehr frei. Am Freitag ließ der Bundesrat in Berlin das Gesetz für die Einrichtung eines Militärrabbinats passieren. Bislang regelten Staatsverträge allein die Seelsorge durch evangelische und katholische Geistliche.

Demonstranten dürfen im militärischen Schutzbereich Zelte aufbauen

Koblenz (epd). Anti-Atomwaffen-Demonstranten dürfen im militärischen Schutzbereich des Fliegerhorsts Büchel Zelte aufstellen. Versorgungszelte, Toilettenanlagen und ähnliche Einrichtungen dürften vorübergehend aufgebaut werden, wenn dies die Wirksamkeit der Verteidigungsanlage nicht in Mitleidenschaft ziehe, teilte das Verwaltungsgericht Koblenz am Donnerstag mit.

Ministerin: Rechtsextremismus in der KSK hat neue Dimension erreicht

Berlin (epd). Der Rechtsextremismus in der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK hat nach den Worten von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) eine neue Dimension erreicht. Die Ministerin stellte am Mittwoch in Berlin ihre Konsequenzen aus den jüngsten Skandalen im Kommando Spezialkräfte (KSK) vor: Die betroffene zweite Kompanie wird demnach aufgelöst.