Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Deutschland nimmt mehr afghanische Ortskräfte auf

Berlin/Rust (epd). Die Bundesregierung will mehr afghanische Helfer der Bundeswehr in Deutschland aufnehmen, um sie nach dem Abzug der Nato-Truppen vor möglichen Racheaktionen der Taliban zu schützen.

Wehrbeauftragte erwartet mehr rechtsextreme Vorfälle in der Truppe

Düsseldorf, Berlin (epd). Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, erwartet, dass es auch in diesem Jahr mehr rechtsextreme Verdachtsfälle in der Bundeswehr geben wird. „Ich rechne damit, dass die Zahl rechtsextremistischer Verdachtsfälle weiter steigt“, sagte die SPD-Politikerin der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Donnerstag).

Kirche kritisiert Bundeswehr-Werbung für Minderjährige

Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Jasper von Legat, hat die seiner Ansicht nach „aggressive“ Nachwuchswerbung der Bundeswehr scharf kritisiert. „Es ist nicht seriös, wenn die Bundeswehr Minderjährige anspricht und ihnen den Beruf des Soldaten als Abenteuerurlaub schildert“, sagte er am Montag in Bremen.

Lippische Kirche in Sorge über Auslandseinsätze der Bundeswehr

Detmold, Lemgo (epd). Die Lippische Landeskirche hat sich besorgt über die zunehmende Zahl von Auslandseinsätzen der Bundeswehr geäußert. Bei Konflikten müsse das breite Spektrum der verschiedenen nichtmilitärischen Handlungsformen das erste Mittel sein, heißt es in einem am Samstag von der Lippischen Landessynode beschlossenen Papier.

Aktionstag am 3. Juli in Büchel: „Es ist 100 Sekunden vor 12“

Am 3. Juli wollen Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen und der katholischen Friedensbewegung pax christi mit einem Aktionstag „Für eine atomwaffenfreie Welt – es ist 100 Sekunden vor 12“ am Fliegerhorst Büchel in der Eifel ein Zeichen für eine atomare Abrüstung setzen. „Wir beklagen, dass die atomare Rüstung in der Welt weiter ausgebaut wird.

"Es sollte ein Signal von Büchel ausgehen"

Büchel (epd). Das rheinland-pfälzische Büchel in der malerischen Eifel war 1996 in der politischen Diskussion völlig unbekannt. Heute steht es auch für den friedlichen Protest für eine atomwaffenfreie Welt. Am Fliegerhorst Büchel lagern mutmaßlich die einzigen Atomwaffen in Deutschland - 20 US-Atombomben, die im Kriegsfall von deutschen Kampfpiloten abgeworfen werden müssten.

Frieden braucht Ihr Engagement – was werden Sie dafür tun?

Friedens- und entwicklungspolitische Organisationen, darunter kirchliche Hilfswerke und ökumenische Initiativen, haben gemeinsam friedenspolitische „Wahlprüfsteine“ erarbeitet. Diese umfassen einen Katalog mit konkreten Fragen, die Menschen gestellt werden können, die sich um ein Bundestagsmandat bewerben.