Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Mehr als 4.600 Menschen von Bundeswehr aus Afghanistan evakuiert

Berlin (epd). Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr am Flughafen von Kabul schreitet voran. Am Dienstag seien 983 Menschen in die usbekische Stadt Taschkent geflogen worden, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen auf Twitter mit. Das sei die höchste Zahl der Evakuierungen seit Beginn des Einsatzes vor mehr als einer Woche.

Käßmann kritisiert Haltung der Nato zu Afghanistan als "arrogant"

Frankfurt a.M. (epd). Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban gefordert, jetzt den Opfern der gescheiterten Afghanistan-Strategie zu helfen.

Protest gegen „Großen Zapfenstreich“ in Berlin

196 Personen und 24 Organisationen aus der Friedensbewegung, darunter auch die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, haben in einem Appell die Bundesverteidigungsministerin aufgefordert, den zur „Würdigung des Afghanistan-Einsatzes“ der Bundeswehr vorgesehenen „Großen Zapfenstreich“ in Berlin abzusagen. Auch wenn die für den 31.8.

Großer Zapfenstreich für Afghanistan-Soldaten wird verschoben

Berlin (epd). Der für den 31. August geplante Große Zapfenstreich für Soldaten und Soldatinnen aus dem Afghanistan-Einsatz wird verschoben. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Als Grund nannte es die Evakuierungsmaßnahmen aus dem Land, auf die man sich derzeit mit voller Kraft konzentriere.

Erklärung des BSV zur aktuellen Entwicklung in Afghanistan

Mit Schrecken blicken wir in diesen Tagen nach Afghanistan. Die Freude über den längst überfälligen Abzug der internationalen Truppen, den die Friedensbewegung seit so vielen Jahren gefordert hat, ist der Sorge um die vielen Menschen gewichen, die jetzt vor den Taliban zu fliehen versuchen und um ihr Leben fürchten.

Militärpfarrer: Für Soldaten war Taliban-Vormarsch absehbar

Frankfurt a. M. (epd). Für viele Bundeswehr-Soldaten ist der Vormarsch der Taliban in Afghanistan nach dem Ende des internationalen Militäreinsatzes nach Schilderungen eines Militärpfarrers absehbar gewesen. Das sei im Grunde keine neue Erfahrung für die Soldaten, sagte der evangelische Militärpfarrer Stephan Schmid dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Friedensforscher: Mehr Zurückhaltung bei Auslandseinsätzen

Hamburg (epd). Deutschland sollte bei Auslandseinsätzen zurückhaltender werden, fordert der Hamburger Friedensforscher Michael Brzoska. Einsätze der Bundeswehr seien nur dann sinnvoll, wenn die Kriegsparteien vor Ort zu einer friedlichen Konfliktlösung bereit seien, sagte der Direktor des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der „Neuen Kirchenzeitung“ (Ausgabe: 8.

EAK trauert um Alt-Bischof Christoph Demke

„Seine klare pazifistische Haltung hat viele ermutigt,“ verlautbart die Evangelische Kirche Mitte in ihrem Nachruf auf Christoph Demke in erfreulicher Klarheit. Im Spektrum kirchlicher Friedensethik, die in ihrer Positionierung bezüglich Anwendung und Einsatz von Waffengewalt auch 2021 immer noch weithin „eindeutig zweideutig“ ist, eine erfreuliche Ansage.