Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Pastoren gegen EKD-Teilnahme an Großem Zapfenstreich

München/Bremen (epd). Evangelische Theologen und eine Theologin aus mehreren Bundesländern haben sich gegen eine Teilnahme von Repräsentantinnen und Repräsentanten ihrer Kirche am Abschlussappell nach dem Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr am Mittwoch (13. Oktober) ausgesprochen. Der „Große Zapfenstreich“ ist vor dem Reichstagsgebäude in Berlin geplant.

Bundesregierung: Einsatz in Afghanistan erfolgreich

Berlin, Osnabrück (epd). Trotz aller Kritik zieht die Bundesregierung in weiten Teilen eine positive Bilanz aus dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Zuerst hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) darüber berichtet.

Forderung nach mehr Ehrlichkeit bei Auslands-Einsätzen der Bundeswehr

Berlin (epd). Vertreter von Militär, Politik und Kirche fordern von künftigen Bundesregierungen mehr Ehrlichkeit in Bezug auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Zum Auftakt der Bilanzdebatte zur Aufarbeitung der 20-jährigen Mission in Afghanistan am Mittwoch in Berlin gab es von mehreren Seiten Kritik an einer mangelnden politischen Kommunikation der Aufgaben und Ziele am Hindukusch.

Patenschaftsnetzwerk: Afghanische Ortskräfte unter Druck gesetzt

Berlin, Bonn (epd). Das Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. So würden die ehemaligen afghanischen Helfer von Bundeswehr, Bundespolizei, Auswärtigem Amt und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) nach ihrer Ankunft in Deutschland unter Druck gesetzt, um sie dazu zu bringen, einen Asylantrag zu stellen.

Start der Afghanistan-Bilanzdebatte: Abgeordnete bleiben fern

Berlin (epd). Die Bilanzdebatte zum Afghanistan-Einsatz muss wohl ohne die bislang zuständigen Bundestagsabgeordneten von Union, SPD, Grünen und FDP beginnen. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios haben die Fraktionen ihre Teilnahme unter anderem mit der Begründung abgesagt, dass der Zeitpunkt der Veranstaltung „völlig unpassend“ sei.

AGDF fordert von Politik und Kirchen Konsequenzen aus dem gescheiterten Afghanistan-Militäreinsatz

Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat von der Politik, aber auch den Kirchen klare Konsequenzen aus dem gescheiterten Militäreinsatz in Afghanistan gefordert. In einer von der Mitgliederversammlung in Wetzlar verabschiedeten Resolution forderte der Friedensverband, künftig endlich die Bedürfnisse der afghanischen Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen.