Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

"Es wird definitiv nicht leichter"

Frankfurt a.M./Bamako (epd). Es war ein Ende, das sich schon länger abgezeichnet hatte: Nach Berichten über ein Massaker an Zivilisten erklärte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) vergangene Woche, dass die Bundeswehr nicht länger an der Ausbildung malischer Soldaten im Rahmen der EU-Mission EUTM teilnimmt.

Landessynode der Nordkirche beschließt Friedenserklärung

Lübeck-Travemünde (epd). Angesichts des Krieges in der Ukraine befasste sich die Landessynode der Nordkirche am Freitag und Sonnabend auf einer Sondersitzung mit friedensethischen Fragen. Dem Präsidium sei es wichtig gewesen zu verdeutlichen, dass „gerade unsere Kirche nicht nach dem 'Business-as-usual'-Gedanken weitermachen darf“, sagte Präses Ulrike Hillmann.

Ramelow für schwere Waffen und raschen EU-Beitritt der Ukraine

Erfurt (epd). Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) tritt für die Genehmigung von Waffenlieferungen an die ukrainische Regierung in jedem notwendigen Umfang ein. Das Völkerrecht räume einem Staat, wenn er von einem anderen Staat angegriffen werde, das Recht auf Selbstverteidigung ein, sagte Ramelow dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Erfurt.

"Brot für die Welt" fordert mehr Geld für zivile Konfliktbewältigung

Emden (epd). Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, Dagmar Pruin, hat angesichts des russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gefordert, mehr Gelder für zivile Krisenprävention und Konfliktbearbeitung in den Bundeshaushalt einzuplanen.

Bundeswehr-Ausbildungseinsatz in Mali endet

Berlin/Meseberg (epd). Nach neun Jahren beendet die Bundeswehr endgültig die Ausbildung der malischen Armee. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) kündigte am Mittwoch am Rande der Kabinettsklausur in Meseberg an, dass die deutsche Teilnahme an der EU-Ausbildungsmission EUTM in Mali in dem westafrikanischen Land eingestellt werde.

"Sie haben auf alles geschossen, was sich bewegte"

Nairobi (epd). Der junge Mann hat Zuflucht auf einem der Viehmärkte der malischen Hauptstadt Bamako gesucht. Er möchte aus Sicherheitsgründen anonym bleiben und heißt hier Adama Cissé. Nach eigenen Angaben ist er ein Überlebender des Massakers von Moura. In dem Ort in Zentralmali haben Soldaten und ihre russischen Verbündeten zwischen Ende März und Anfang April bis zu 300 Menschen umgebracht.

Badische Synode verurteilt russischen Angriffskrieg in der Ukraine

Karlsruhe/Bad Herrenalb (epd). Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Baden hat den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine scharf verurteilt. „Der Krieg vernichtet das Leben vieler Menschen in der Ukraine, bedroht die zivile Weltordnung und das friedliche Zusammenleben der Menschen auf der Grundlage des Völkerrechts“, heißt es in der am Samstag verabschiedeten Erklärung.

Kirchensynode für respektvolle friedensethische Diskussion

Naumburg (epd). Die Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat sich in der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine hinter ihren Bischof Friedrich Kramer gestellt. Zum Abschluss ihrer viertägigen Beratungen verabschiedete das Kirchenparlament am Samstag in Naumburg eine Erklärung, in der zu „respektvollen friedensethischen Diskussionen“ aufgefordert wird.

Högl fordert mehr Klarheit über Ziele von Bundeswehreinsätzen

Berlin (epd). Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), fordert mehr Klarheit über die Ziele von Bundeswehreinsätzen. „Es muss klar sein, mit welchen Zielen geht die Bundeswehr in die Einsätze, in welche Teile der Welt, mit welchen Partnern, mit welchen Mitteln, in welchem Umfang und zu welcher Dauer.

Katholischer Militärbischof warnt vor Eskalation des Ukraine-Krieges

Essen (epd). Der katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck hält Waffenlieferungen zur Unterstützung der Ukraine im Krieg mit Russland grundsätzlich für legitim, warnt aber vor einer Eskalation. Es sei aus christlicher Sicht geboten, dass Deutschland den ukrainischen Truppen auch mit Waffen helfe, sagte der Essener Bischof der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ, Samstag).