Kirche und Militär stehen in ambivalenter Beziehung. Einerseits hat in den Kirchen die Position des radikalen Pazifismus seinen Platz. Andererseits legitimieren kirchliche Stellungnahmen den Einsatz des Militärs als letztes Mittel zur Selbstverteidigung oder auch in einer Schutzverantwortung für andere. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland verbinden Verträge Kirche und Staat, auch in Bezug auf die Seelsorge in der Bundeswehr. Dieses Spannungsfeld bedarf der stetigen und profunden Gewissensbildung, Meinungsfindung und Handlungsbegründung auf individueller, kirchlicher und staatlicher Ebene.

Militär

Wissenschaftler: Ukraine-Diskurs polarisiert wie Corona-Pandemie

Siegen (epd). Die öffentliche Debatte über den Ukraine-Krieg ist nach Beobachtung des Sprachwissenschaftlers Friedemann Vogel ähnlich polarisiert wie in der Corona-Pandemie. Jede Äußerung werde umgehend als Positionierung gelesen, sagte Vogel dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Immer wird die Frage gestellt: Auf welcher Seite stehst Du?

Terre des hommes: Mehr Engagement gegen Kriegseinsatz von Kindern

Osnabrück (epd). Anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Februar hat der Vorstandssprecher der Kinderschutzorganisation terre des hommes, Joshua Hofert, stärkeres politisches Engagement gegen den Missbrauch von Kindern für Kriege gefordert.

Blauhelmeinsatz zwischen Söldnern und Dschihadisten

Eigentlich sollten die Blauhelme Mali auf dem Weg zu Frieden und Demokratie begleiten. Diese Ziele sind aber wohl kaum noch erreichbar. Söldner und Dschihadisten terrorisieren die Bevölkerung. Doch ein Abzug birgt weitere Risiken.

Sahel-Experte: Krise um Bundeswehrstandort in Mali verschärft sich

Frankfurt a.M./Bamako (epd). In Mali verschärft sich laut dem Sahel-Experten Ulf Laessing die humanitäre Krise in der Region rund um den Bundeswehrstandort Gao. Seit dem Abzug der französischen Truppen sei die Lage „deutlich schlechter“ geworden, sagte der Büroleiter des Sahel-Programms der Konrad-Adenauer-Stiftung dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Seelsorger: Mehr gesellschaftliche Wertschätzung für Soldaten nötig

Munster (epd). Mit dem Krieg in der Ukraine ist nach Ansicht des evangelischen Militärseelsorgers Yves Töllner zwar das gesellschaftliche Interesse an der Bundeswehr gestiegen. Dennoch wünschten sich viele Soldatinnen und Soldaten mehr Anerkennung. Viele von ihnen befürchteten, das Interesse könne auch wieder einschlafen, sagte der Seelsorger in Munster in der Lüneburger Heide.

Umfrage: Jeder zweite Deutsche hält Kampfpanzer-Lieferung für richtig

Köln (epd). Die Entscheidung der Bundesregierung für die Lieferung von Kampfpanzern wie dem Leopard-2 an die Ukraine stößt bei jedem zweiten Deutschen auf Zustimmung. Insgesamt 52 Prozent der Wahlberechtigten hält die Entscheidung für richtig, wie eine am Donnerstag in Köln veröffentlicht ARD-Umfrage ergab.

Regierung von Burkina Faso dringt auf Abzug der französischen Truppen

Frankfurt a.M./Ouagadougou (epd). Die Regierung von Burkina Faso hat am Montag Berichte über einen möglichen Abzug der französischen Soldaten bestätigt. Ein Abkommen, das den Aufenthalt der Truppen in Burkina Faso ermöglicht, sei aufgekündigt worden, sagte Regierungssprecher Jean-Emmanuel Ouédraogo laut einem Bericht des französischen Auslandssenders RFI dem staatlichen Sender RTB.

Minderjährige bei der Bundeswehr: „Armutszeugnis für Bundesregierung!“

Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr 1.773 minderjährige Soldatinnen und Soldaten eingestellt, ein starker Anstieg um 43% gegenüber 2021 (1.239). Darunter waren 327 Mädchen im Alter von 17 Jahren. Fast jeder zehnte neueingestellte Soldat oder Soldatin war 2022 minderjährig.